Länderindex Familienunternehmen

10. Auflage
Herausgeber
Stiftung Familienunternehmen
Veröffentlichung
München, 2025
Institut
ZEW Mannheim
Calculus Consult
Autoren
Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Hannah Gundert, Dr. Margit Kraus, Dr. Stefan Weck
Isbn
978-3-948850-53-1

Der Länderindex Familienunternehmen 2024 vergleicht zum zehnten Mal seit 2006 die Standortbedingungen für Familienunternehmen in den wichtigsten Industrieländern. Konzeptionell orientiert sich der Standortvergleich an den Faktoren, die für die Geschäftsmodelle großer Familienunternehmen erfolgsentscheidend sind. Er gibt damit Aufschluss über strukturelle Stärken und Schwächen eines Standorts, die langfristig von Bedeutung sind.

Keine Wende zum Besseren

Die Neuberechnung für Deutschland erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Gesamtwirtschaft stagniert und wichtige Industriebranchen in der Rezession stecken. Zudem ist keine Wende zu einer allmählichen Verbesserung erkennbar. In dieser Situation liefern die Ergebnisse eine wichtige Erkenntnis für die deutsche Standortdiskussion: Die sich häufenden Negativmeldungen aus der deutschen Industrie können nicht nur als Momentaufnahme in einem schwierigen, durch die Folgen der Energiekrise geprägten konjunkturellen Umfeld gewertet werden. Vielmehr ist davon auszugehen, dass eine erodierende Wettbewerbsfähigkeit der Standortbedingungen zur aktuell sich verschärfenden Problemlage ehemals prosperierender industrieller Branchen beigetragen hat.

Umfassendes Reformpaket

Die Aktualisierung des Länderindex soll angesichts der unmittelbar bevorstehenden Bundestagswahl Hinweise auf die Ausgestaltung eines Reformpakets geben, das Deutschland wieder zu einem attraktiveren Investitionsstandort für Familienunternehmen machen kann. Eine erste Erkenntnis ist, dass dem Standort Deutschland kaum mit punktuellen Maßnahmen wie neuen Subventionen geholfen werden kann.

Notwendig ist ein umfassendes Reformpaket, das die Standortschwächen in den verschiedenen Dimensionen gleichzeitig abmildert. Eine zweite Empfehlung lautet, dass die Politik jetzt Prioritäten setzen muss. Die zweifellos noch vorhandenen finanziellen Spielräume sollten für Bereiche wie Bildung, Infrastruktur, Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung genutzt werden. Drittens sollten angesichts der bisherigen Misserfolge beim Bürokratieabbau nun ganze Regelungsbereiche und Gesetze auf den Prüfstand gestellt werden.

Top-Standorte auch in der EU

Trotz aller beunruhigenden Befunde gibt dieser Bericht auch Anlass zur Zuversicht: In der EU mit ihren sozialpolitisch ambitionierten Gesellschaftsmodellen ist es möglich, hochattraktive Standortbedingungen zu bieten. Dänemark und Schweden, die beiden Top-Standorte vor Kanada und den USA im Update 2024, haben dies bewiesen.

Datum
20.1.2025, München

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