CO2-Minimierung in allen Bauphasen

Unternehmer-Meinung von Andreas Engelhardt, persönlich haftender Gesellschafter der Schüco International KG
Andreas Engelhardt, persönlich haftender Gesellschafter der Schüco International KG
© Schüco International KG
Andreas Engelhardt © Schüco International KG

Bielefeld, den 28. Mai 2024. „Die deutsche Wirtschaft ist wie gelähmt und fällt im Vergleich zu anderen großen europäischen Ländern spürbar ab.“ Das sind nicht meine Worte, sondern die, mit denen die ifo Konjunkturprognose im Frühjahr 2024 den Zustand der deutschen Wirtschaft beschreibt. Es sind deutliche Worte, doch es ist eine passende Formulierung, die besonders auf die Bauwirtschaft zutrifft. Ein Blick in die Auftragsbücher vieler Unternehmen der Baubranche offenbart deutlich diese Krise der deutschen Wirtschaft – und zeigt vor allem, dass es keine kurzfristige Trendwende gibt."

Derzeit müsste in Deutschland kräftig gebaut werden. Laut einer Studie des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) fehlen rund 600.000 Wohnungen bundesweit, insbesondere in den Ballungsräumen. Andere Studien ergeben noch höhere Zahlen. Hinzu kommen Gebäude, in denen diese Menschen arbeiten, einkaufen oder ihre Freizeit verbringen. Auch im Bestand steht Deutschland vor einem riesigen Sanierungsbedarf, schon allein, um seine Klimaziele zu erreichen. Die Nachfrage in der Bauindustrie müsste also ungebrochen hoch sein. Und doch wird in Deutschland zu wenig gebaut. Hohe Bauzinsen, gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, fehlende Fachkräfte sowie ausufernder Bürokratismus machen das Bauen in Deutschland zu teuer und zu kompliziert. Dabei bringen digitale Lösungen, optimierte Produkte, modulare Bauweisen und industrielle Vorfertigung eine hohe Effizienz in den Bauprozess, doch ein großer Kostenfaktor bleibt: Allein 37 Prozent der Baukosten gehen an den Staat, so beziffert es der ZIA. Die Konsequenz ist spürbar: Alle wollen bauen, doch an der Umsetzung hapert es.

Trotz des konjunkturellen Stillstands gibt es Bewegung, die Bauwirtschaft stellt sich auf für die klimagerechte Zukunft. Ganzheitliche Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde und die Aufgaben hierfür sind klar definiert: Dekarbonisierung, Zirkularität und Ressourceneffizienz. Den Rahmen bilden ESG- Anforderungen und die Taxonomie aus dem European Green Deal. In Deutschland haben wir die Möglichkeit, wieder Vorreiter für Nachhaltigkeit in aller Welt zu werden. Wir haben das Know-how, wir haben die Unternehmen und wir haben die Kreativität.

Viele deutsche Unternehmen haben sich bereits auf den Weg zu weniger CO2-Ausstoß und mehr Klimaschutz gemacht. Für Schüco bedeutet das, die eigenen Emissionen bis 2040 auf NetZero zu reduzieren und über unser Produktangebot dazu beizutragen, den CO2-Fußabdruck von Gebäuden zu minimieren. Das gelingt etwa durch den Einsatz von Fenster- und Fassadensystemen aus Recyclingmaterialien, hochwärmegedämmte Elemente oder die Digitalisierung der Gebäudehülle. Durch den Einsatz von Cradle-to-Cradle-zertifizierten Systemen aus Aluminium und Vinyl+ zertifizierten Produkten im Kunststoffbereich stellen wir sicher, dass die verbauten Materialien am Ende ihrer Nutzung wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden. Gebäude werden damit zu den Rohstofflagern der Zukunft.

Die Transformation zu einer ganzheitlich nachhaltigen Wirtschaft kann jedoch nur gelingen, wenn alle mitmachen. Unter den deutschen Unternehmen ist hier viel Bewegung zu beobachten. Bund, Länder und Kommunen stehen sich aber noch zu häufig selbst im Weg, um diese Transformation der Wirtschaft zu einer deutschen Erfolgsgeschichte zu machen. Die Voraussetzungen sind geschaffen, um mit Schwung und nachhaltigen Konzepten aus dem Zustand der Lähmung herauszukommen. Was nun nötig ist, sind die richtigen politischen Signale, um aus dem von Unsicherheiten geprägten Investitionsumfeld Deutschland wieder einen verlässlichen, zukunftsgerechten Innovationsstandort zu machen.

Die Schüco Gruppe mit Hauptsitz in Bielefeld entwickelt und vertreibt Systemlösungen für die Gebäudehülle aus den Materialien Aluminium, Stahl und Kunststoff. Das Produktportfolio umfasst Fenster-, Tür-, Fassaden-, Lüftungs-, Sicherheits- und Sonnenschutzsysteme sowie intelligente und vernetzbare Lösungen für den Wohn- und Objektbau. Als eines der führenden Unternehmen der Bauindustrie hat sich Schüco dem Ziel verschrieben, Vorreiter für ganzheitliche Nachhaltigkeit zu sein. 1951 gegründet, ist Schüco heute in mehr als 80 Ländern aktiv und hat mit 6.750 Mitarbeitenden in 2022 einen Jahresumsatz von 2,28 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Seit September 2024 ist Andreas Engelhardt persönlich haftender Gesellschafter der Schüco International KG.

Datum
28.5.2024, Bielefeld

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